Baumschnitt im eigenen Garten

Alles für die Krone!

Wieso sollten Gehölze regelmäßig geschnitten werden? Sie wachsen doch auch von ganz allein! Diese Frage mag einige Gartenbesitzer beim Thema Schnitt beschäftigen. Betrachtet man Bäume in der freien Natur jedoch genauer, ist sie schnell beantwortet: Oft besitzen diese Gehölze eine stark verzweigte Krone mit knorrigen Ästen und wenig Blüten. Die meisten Wildobstgehölze tragen nur kleine Früchte, die oft bitter schmecken und dunkle Flecken aufweisen. Das hat einen einfachen Grund: Wenn die Äste kreuz und quer wachsen, kommen sie sich in die Quere, reiben aneinander und nehmen sich gegenseitig Luft und Licht. Beides ist aber unbedingt notwendig für einen vitalen, gesunden Baum. Ohnehin sind die Obstgehölze im Garten in aller Regel veredelte Sorten, die umso mehr und leckerere Früchte tragen, je besser sie gepflegt und geschnitten werden. 

Schnitt bringt neue Kraft

Vor allem älteren Bäumen kann mit der richtigen Schnitttechnik zu neuer Kraft verholfen werden. Steht beispielsweise auf dem neugekauften Grundstück ein knorriger Apfelbaum, ist ein Verjüngungsschnitt sinnvoll. Zu empfehlen ist, diesen von einem Landschaftsgärtner durchführen zu lassen, damit dem Gehölz nicht unnötig Stress oder sogar Schaden zugefügt wird. Der Profi entfernt morsches und totes Holz sowie konkurrierende Äste und verschafft der Krone wieder genügend Platz. „Auch aus Sicht der Verkehrssicherheit ist ein regelmäßiger, professioneller Schnitt zu empfehlen“, erklärt Eike Leitsch vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL), „denn ein gut gepflegter Baum entwickelt ein starkes Geäst und bleibt auch während eines Sturmes standfest.“ Jüngeren Bäumen verleiht man durch einen sogenannten Erziehungsschnitt in den ersten Jahren nach der Pflanzung einen geraden, schönen Wuchs. Der spätere Erhaltungsschnitt verhindert, dass die Krone zu dicht wird. Zudem fördert man dadurch die Bildung von Blüten und Früchten. Interessant zu wissen: Für Gartenbesitzer mit wenig Platz, die aber gerne verschiedenes Obst ernten möchten, können

Landschaftsgärtner sogar mehrere Sorten an einem Baum wachsen lassen. Das ist durch Veredelung, auch Pfropfen genannt, möglich. Dazu werden Äste verschiedener Obstgehölze auf eine Unterlage veredelt, beispielsweise unterschiedliche Apfelsorten auf einem Stamm. Das Ergebnis bringt Familie und Freunde mit Sicherheit zum Staunen.

Es ist Zeit für einen Schnitt

Der beste Schnittzeitpunkt für Obstgehölze und Bäume ist die Vegetationsperiode. Die Gehölze befinden sich dann in ihrer aktiven Phase und können sofort mit der Wundheilung beginnen. Das ist wichtig, denn offene Stellen sind immer auch potenzielle Eintrittsstellen für Pilze oder Krankheiten. „Bei unseren einheimischen Gehölzarten empfiehlt sich immer der Sommerschnitt, da dann eine optimale Wundheilung gewährleistet ist“, erklärt BGL-Vizepräsident Eiko Leitsch. Welche Jahreszeit für den Schnitt der Gehölze im eigenen Garten empfehlenswert ist, klärt sich in einem persönlichen Gespräch mit den Experten für Garten und Landschaft.

Baumschnitt im Garten erlaubt

Das Bundesnaturschutzgesetz gibt auch einige Fäll- und Schnittverbote vor, die sich auf die Baum- und Gehölzpflege beziehen. Diese gelten für die Zeit vom ersten März bis zum 30. September jeden Jahres. „Die Naturschutzgesetze dienen dem Schutz der Tiere, die in Bäumen, Hecken und Sträuchern Rückzugsorte, Lebensraum und Nahrung finden“, erläutert Eiko Leitsch. „Für Hecken und Gehölze im eigenen Garten gelten verschiedene Ausnahmen. Zum Beispiel fällt ein schonender Formschnitt nicht unter das Verbot. Auch Pflegeschnitte an Obstgehölzen sind ausgenommen und können ganzjährig durchgeführt werden.“

Quelle: Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V.

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